Ein Stück Zucker im Kaffee, die Marmelade auf dem Frühstücksbrötchen, ein Stückchen Kuchen am Nachmittag und zwischendurch der Griff in die Weingummi-Schale. Zucker begleitet uns den ganzen Tag und häufig wissen wir gar nicht, wo überall Zucker enthalten ist und in welcher Menge.

Kann der Konsum von Zucker und schnell verdaulichen Kohlenhydraten dazu führen, dass wir zuckersüchtig werden? Jein – Denn Zucker macht, genauso wie Alkohol und Nikotin, nicht jeden Menschen gleich süchtig. Zucker hat aber das Potenzial dazu.

Während die Zuckersucht lange Zeit nicht anerkannt und gar negiert und belächelt wurde, kommt sie inzwischen immer mehr als Problem ins Bewusstsein und ist Gegenstand diverser wissenschaftlicher Untersuchungen.

Auch wenn man differenzieren muss, ob es sich um einen erhöhten bzw. zu hohen Zuckerkonsum handelt oder um eine Zuckersucht, so hat Zucker eine nicht unerhebliche Wirkung auf uns.

 

Zuckersucht stoppen: Ein kurzer Blick in unsere Schaltzentrale, das Gehirn

 

Zucker aktiviert die Opioidrezeptoren, somit das Belohnungszentrum im Gehirn und setzt die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin frei. Das trägt dazu bei, dass wir uns wohl und zufrieden fühlen, ein Glücksgefühl wie beispielsweise beim ersten Date oder einem Erfolgserlebnis entsteht. Serotonin wird auch als Glückshormon bezeichnet.

  • Ein Suchtverhalten kann entstehen, wenn der Serotoninspiegel zu niedrig und der Dopaminspiegel gleichzeitig zu hoch ist. Der hohe Dopaminspiegel lässt das Verlangen nach Zucker steigen, während der zu niedrige Serotoninspiegel das kurzzeitige Glücksgefühl schnell wieder verebben lässt.
  • Eine Zuckersucht kann jedoch auch bei einem Serotonin- und Dopaminmangel entstehen, da Zucker die Ausschüttung dieser beiden Neurotransmitter erhöht. In beiden Fällen wird das übersteigerte Verlangen nach Zucker ausgelöst.

 

Zuckersucht stoppen: Selbstbeobachtung

 

Ob du nun einen zu hohen Zuckerkonsum hast oder gar an einer Zuckersucht leidest, kannst du klären, indem du mal nachhältst, wie oft und in welcher Menge du Zucker und zuckerhaltige Nahrungsmittel, Softdrinks, Süßigkeiten, Kuchen, Gebäck etc. täglich verzehrst. Beobachte aber auch, wie du dich beim Verzehr von Zucker bzw. zuckerhaltigen Produkten fühlst.

  • Bei einer Zuckersucht ist der Verzehr von Zucker unkontrolliert und du kannst nicht darauf verzichten.
  • Innerhalb kurzer Zeit musst du hohe Mengen an zuckerhaltigen Nahrungsmitteln verzehren.
  • Auch wenn dir die schädliche Wirkung von Zucker bewusst ist, kannst du keinen Tag darauf verzichten.
  • Ein typisches Indiz einer Zuckersucht ist auch, wenn du Kuchen, Plätzchen, Süßigkeiten etc. heimlich isst.
  • Es kann zu körperlichen und psychischen Reaktionen kommen, wenn du mehrere Stunden keinen Zucker gegessen hast. Diese sind vergleichbar mit Entzugserscheinungen bei anderen Süchten. Auftreten können beispielsweise Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme, Übellaunigkeit, Nervosität und Gereiztheit bis hin zur Aggressivität und depressiver Verstimmung.

Ein Zuckerentzug kann die Suche nach einer Ersatzbefriedigung wie beispielsweise Nikotin und/oder Alkohol auslösen.

 

Zuckersucht stoppen: Seelische Hintergründe einer Zuckersucht

Essen zur Beruhigung und Belohnung

Essen und der Verzehr von Süßigkeiten, Backwaren und Süßspeisen werden von vielen Menschen in Stresssituationen zur Beruhigung oder nach einem anstrengenden Arbeitstag zur Belohnung genutzt. Oft wurden sie bereits in der Kindheit von den Eltern mit Süßigkeiten und Essen beruhigt und belohnt. Bei Weinen einen Schokoriegel, für das gute Zeugnis der Besuch in einem Schnellimbiss, bei einem unschönen Erlebnis die bunte Tüte vom Kiosk etc. Dieses Verhalten wird abgespeichert und führt dazu, dass sich Menschen auch im Erwachsenenalter noch mit Essen und Süßem beruhigen und belohnen.

Der wichtigste Schritt ist, sich einzugestehen, ein Problem mit einem zu hohen Zuckerkonsum bzw. eine Zuckersucht zu haben und dass dies ggf. einen seelischen Hintergrund hat. Es geht jedoch nicht darum, Eltern und andere Personen zu beschuldigen und dafür verantwortlich zu machen, sondern heute eigenverantwortlich mit der Zuckersucht bzw. dem eigenen Essverhalten umzugehen. Denn egal, was man erlebt hat, es ist immer die eigene Entscheidung zu Essen und Süßigkeiten zu greifen und zu verzehren.

Eine klare Entscheidung und ein starkes Warum sind eine große Motivation, Zucker immer weiter zu reduzieren bzw. eine Zuckersucht zu stoppen. Zur Selbstbelohnung und Beruhigung können andere kreative Maßnahmen ergriffen werden, ohne auf Zuckerhaltiges oder Essen im Allgemeinen zurückgreifen zu müssen. Sollte es nicht gelingen, alleine eine Zuckersucht zu beenden, kann die Inanspruchnahme professioneller Unterstützung durch ein Coaching überlegt werden.

 

Zuckersucht stoppen: Folgen von Zucker für Körper und Gesundheit

Zahngesundheit

Dass Zucker die Zahngesundheit beeinträchtigt und Karies verursacht, ist bekannt. Hier wird der Zucker im Mund zu Säure umgewandelt, die den Zahnschmelz angreift und Karies verursacht. Ein weiterer negativer Effekt, der ebenfalls bestens bekannt sein dürfte, ist, dass überschüssiger Zucker in Fett umgewandelt wird und zu Übergewicht führt. Die Folgen für den Körper sind jedoch viel weitreichender.

 

Blutzuckerschwankungen

Durch einen hohen und häufigen Verzehr von isolierten Kohlenhydraten bzw. Lebensmitteln mit einer hohen glykämischen Last und einer gleichzeitig geringen Aufnahme von drosselnden Ballaststoffen, die beispielsweise in Vollkornprodukten, Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst enthalten sind, kommt es zu starken Blutzuckerschwankungen. Zunächst steigt der Blutzuckerspiegel rasant an, was einen schnellen Energieanstieg auslöst und das bereits beschriebene Wohlgefühl.

Die Bauchspeicheldrüse schüttet nun hohe Insulinmengen aus, um die im Blut vorhandene Glucose in die Körperzellen zu transportieren. Ist die Glucose in die Zellen befördert, kommt es zu einem ebenso rasanten Abfall des Blutzuckerspiegels und zu einem Energieeinbruch, was zu Müdigkeit und Erschöpfung führen kann. Innerhalb kurzer Zeit kommt es zur Unterzuckerung, die in der Regel Heißhungerattacken auslöst.

Werden nun wieder isolierte Kohlenhydrate in Form von Kuchen, Brötchen, Süßigkeiten verspeist, kommt es zu dem zuvor beschriebenen Prozess von Blutzuckerspiegelanstieg und Unterzuckerphase. Ein Teufelskreis beginnt. Auf lange Sicht führt dieser Überschuss an Insulin, auch Hyperinsulinismus genannt, zu einer Überlastung der Körperzellen, wodurch der Zucker nicht mehr in ausreichenden Mengen in die Zellen gelangen kann. Eine Insulinresistenz entsteht. Die Zellen nehmen einerseits kaum noch Zucker auf, signalisieren jedoch andererseits aufgrund der Mangelversorgung ständig Bedarf, was einen dauerhaften Hunger auslöst, jedoch kein Sättigungsgefühl mehr entstehen lässt. Langfristig kann es zu einem Diabetes mellitus Typ 2 kommen.

 

Vitamin- und Mineralstoffmangel

 

Damit Zucker in Energie umgewandelt werden kann, benötigt der Körper für die Verstoffwechselung B-Vitamine, den Mineralstoff Magnesium und die Spurenelemente Mangan, Zink und Chrom. Wenn diese nun nicht in ausreichender Menge durch eine ausgewogene Ernährungsweise zur Verfügung stehen und ebenso für andere Prozesse im Körper benötigt werden, werden die köpereigenen Depots geplündert. Zucker kann also als Vitamin- und Mineralstoffräuber bezeichnet werden, was zu Konzentrationsstörungen, Nervenschwäche, innerer Unruhe, Gereiztheit, Schlafstörungen, depressiver Verstimmung und Müdigkeit führen kann.

 

Übersäuerung

 

Zucker ist auch ein starker Säurebildner und bringt bei hohem Konsum das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper aus dem Lot. Da der Körper allerdings stets bemüht ist, das Säure-Basen-Verhältnis im Gleichgewicht zu halten bzw. zu bringen, nutzt er auch hier die körpereigenen Depots, wenn nicht genug Basen über die Ernährung zugeführt werden. Ist das Säure-Basen-Verhältnis dauerhaft im Ungleichgewicht und die Übersäuerung des Körpers stark ausgeprägt, kann es zu Osteoporose, Arthrose, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Gicht, Magenproblemen und anderen Erkrankungen kommen.

 

Hautprobleme

 

Der Körper versucht sich der zu hohen Zuckermenge im Blut zu entledigen, was zu starkem Harndrang führt. Dadurch kann es allerdings zu einem starken Flüssigkeitsverlust kommen, was zur Dehydrierung des Körpers führt. Der Körper signalisiert dann wiederum durch starken Durst einen Flüssigkeitsmangel. Wenn ein Flüssigkeitsmangel lange anhält, wirkt sich dieser auch auf die Haut aus, die im Laufe der Dehydrierung trocken und spröde wird. Hautunreinheiten, Pickel und Akne können entstehen. In der Haut selbst haften sich die Zuckermoleküle an die Kollagenfasern, was als Glykation bezeichnet wird. Das hat zur Folge, dass die Kollagenfasern ihre Geschmeidigkeit verlieren. Die Haut büßt durch einen starken Zuckerkonsum immer mehr ihre Flexibilität und Elastizität ein, so dass Falten und Cellulite entstehen können.

 

Blasen- und Pilzinfektionen

 

Ein zuckerreiches Milieu bietet Bakterien einen guten Nährboden, um sich zu vermehren. Bei zu hohem Zuckerkonsum kann es verstärkt zu Blaseninfekten und/ oder Pilzinfektionen kommen.

 

Auswirkungen auf die Darmflora

 

Werden reichlich zuckerhaltige Nahrungsmittel verzehrt, hat das äußerst negative Auswirkungen auf die Darmflora. Das Verhältnis zwischen den nützlichen und schädigenden Darmflorabakterien wird erheblich gestört und bietet einen guten Nährboden für schädliche Bakterien, wie Fäulnisbakterien, Pilze und Parasiten. Darmpilze – meistens Candida albicans – erhalten durch Zucker Nahrung und Energie, so dass sie sich stark vermehren können und die Darmflora vollkommen aus dem Gleichgewicht bringen. Da Darmpilze sich bevorzugt von Zucker ernähren, führt das dazu, dass sie diesen Hunger auf den Menschen übertragen, bei dem nun der Hunger auf Zucker/Süßes verstärkt wird. Es kann zu einer regelrechten Gier nach Zucker kommen, je größer die Darmpilzpopulation ist. Während sich die schädigenden Darmbakterien immer stärker vermehren und die nützlichen Bakterien weiter reduzieren, entstehen Fäulnisprozesse im Darm. Verdauungsbeschwerden sind die Folge. Die ersten Anzeichen zeigen sich in Form von verstärktem Aufstoßen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen.

Da der größte Teil des Immunsystems im Darm verankert ist, führt eine gestörte Darmflora langfristig zu einem allgemein geschwächten Immunsystem und fördert damit Krankheiten aller Art. Betroffene fühlen sich dauerhaft müde, erschöpft und leistungsschwach.

 

Zuckersucht stoppen: Es lohnt sich

 

Werden Symptome bzw. nahrungsbedingte Zivilisationskrankheiten wahr- und ernst genommen, können Gegenmaßnahmen ergriffen werden, die dabei helfen, einen zu hohen Zuckerkonsum oder eine Zuckersucht zu stoppen. Die Umstellung auf eine vital- und nährstoffreiche Ernährungs- und Lebensweise kann dazu beitragen, das Milieu im Körper zu verändern und die eigene Gesundheit zu unterstützen. Eine zuckerarme oder zuckerfreie Ernährung hat also viele Vorteile, wie beispielsweise:

 

  • Gesundes Gewicht/ Gewichtsreduzierung
  • Stabiler Blutzuckerspiegel
  • keine Heißhungerattacken
  • Verhinderung einer Insulinresistenz und Diabetes Typ2-Erkrankung
  • Bessere Merk- und Konzentrationsfähigkeit
  • Gesunde Haut
  • Junges und frisches Erscheinungsbild
  • Gesunde Darmflora
  • Starkes Immunsystem
  • Mehr Vitalität und Energie

 

 

Zuckersucht stoppen: Der Ausstieg

 

Egal, ob du nun einen zu hohen Zuckerkonsum reduzieren oder eine Zuckersucht stoppen möchtest, du solltest es behutsam und achtsam tun, um Rückfälle zu vermeiden. Durch einen achtsamen Umgang kann der Ausstieg schrittweise vollzogen werden.

Die folgenden ganzheitlichen Maßnahmen können dir den Ausstieg aus einem zu hohen Zuckerkonsum oder aus der Zuckersucht erleichtern:

 

  • Tausche zunächst ungesunde Süßigkeiten mit gesunden Alternativen aus. Hier können getrocknete Früchte, Fruchtschnitten oder Energy-Balls in Maßen am Anfang hilfreich sein. Diese sollten weder Zucker, Honig oder Dicksaft enthalten. Vollmilchschokolade solltest du mit bitterer Schokolade, die einen hohen Kakaoanteil hat, austauschen.
  • Die Hauptmahlzeiten solltest du so zusammenstellen, dass sie nicht den Appetit auf Süßes auslösen oder schnell wieder Appetit machen. Deshalb ist es wichtig, auf isolierte Kohlenhydrate zu verzichten und durch komplexe Kohlenhydrate zu ersetzen. Vollkornprodukte, Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen, viel Gemüse und hochwertige Proteine sollten Bestandteile deiner Mahlzeiten sein. Auf diese Weise verhinderst du Blutzuckerschwankungen, Heißhungerattacken und versorgst deinen Körper mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen.

 

Zuckersucht stoppen: 15 weitere Tipps

 

  1. Meide gezuckerte Getränke wie Softdrinks, zuckerhaltige Tees, Eistee, Säfte etc. Ersetze sie durch Schorle aus Wasser und Direktsäfte, Muttersäfte, oder frisch gepresstem Zitronen- oder Orangensaft. Eine leichte Süße kann vorübergehend durch etwas Honig, Reissirup oder Stevia zugefügt und immer weiter reduziert werden.
  2. Trinke ausreichend Wasser. Stilles Wasser ist hier die bessere Alternative. Die optimale Trinkmenge für einen gesunden Menschen liegt zwischen 30 und 40 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Schon alleine die Erhöhung der Trinkmenge an Wasser trägt dazu bei, dass der Appetit auf Süßes reduziert werden kann. Darüber hinaus kommt es bei dem Gefühl von Hunger und Durst meist zu einem Missverständnis, da sie sich in ihrem Ausdruck ähneln. Trinke deshalb bei Appetit zunächst ein großes Glas Wasser und du wirst feststellen, dass das Hungergefühl verschwindet.
  3. Lies beim Einkauf die Zutatenliste und verzichte auf Produkte, die Zucker enthalten. Bei industriell gefertigten Produkten sorgt der Blick auf die Zutatenliste jedoch meistens für Irritation, weil sich hinter unzähligen Begriffen Zucker verbergen kann, die nicht geläufig sind. Bezeichnungen wie Dextrose, Glucose, Glucosesirup, Isoglucose, Invertzucker, HFCS (High-Fructose-Corn-Syrup), Fructose, Maisstärkesirup, Gerstenmalzsirup, Invertzucker u. v. m. weisen auf verarbeiteten Zucker hin.
  4. Verzichte auf Fertigprodukte, in denen meistens Zucker und Geschmacksverstärker enthalten sind.
  5. Verwende keine Gewürzmischungen und Gewürzfix-Tüten. Sie sind oft überwürzt und enthalten Geschmacksverstärker und Hefe, die den Appetit anregen. Pikant gewürztes Essen regt den Appetit auf Süßes an. Stattdessen solltest du Kräutersalz verwenden. Kräuter in allen Variationen dürfen verschwenderisch eingesetzt werden. Frische oder getrocknete Kräuter verändern das Geschmacksempfinden und lassen nach und nach einen differenzierteren Geschmack entstehen, so dass Salz und Zucker mehr und mehr reduziert werden können.
  6.  Mit Bitterstoffen kannst du den Süßhunger dämpfen, da sie das Geschmacksempfinden schnell verändern und den Süßhunger verdrängen. Bitter ist das neue Süß. Bitterstoffe gibt es in Form von Tropfen, die du dir in herausfordernden Situationen auf die Zunge tropfst. In Lebensmitteln sind Bitterstoffe beispielsweise in Artischocken, Broccoli, Endivie, Rosenkohl, Chicorée, Radicchio und Rucola enthalten.
  7. Du solltest Koffein und Alkohol reduzieren oder ganz darauf verzichten. Sie regen den Appetit auf Süßes und Deftiges an.
  8. Denke bei Deinem Frühstück weiter. Anstatt der süßen Variante von Brötchen oder Toast mit Marmelade sollten Vollkornbrot mit vegetarischen Aufstrichen gewählt werden. Dazu können Gemüsesticks geknabbert werden. Ein leckerer Frühstücksbrei mit Nüssen und zuckerarmen Früchten können ebenfalls eine leckere Alternative sein. Aber auch eine warme Gemüsesuppe oder ein grüner Smoothie mit geringem Fruchtanteil sind gesunde Frühstücksvarianten.
  9. Nimm immer erst nur eine kleine Portion. So vermeidest du, zu viel zu essen und kannst besser wahrnehmen, wann du gesättigt bist.
  10. Iss langsam und kaue gründlich. Nach ca. 20 Minuten stellt sich das Sättigungsgefühl ein. Wenn du dir also Zeit beim Essen lässt, kannst du den Appetit auf ein süßes Dessert verhindern. Durch gründliches Kauen unterstützt du außerdem das Verdauungssystem. Denn gut gekaut ist halb verdaut.
  11. Mit einer Mundspülung aus Wasser mit Xylit bekommst du einen süßen Geschmack, der deinen „Mundhunger“ besänftigt. Beachte, diese Flüssigkeit nicht herunterzuschlucken.
  12. Erweitere deine Speisen, denn Heißhungerattacken können ein Hinweis auf einen Mangel der Spurenelemente Vanadium und Chrom sein. Diese beiden Spurenelemente sind an der Regulierung des Blutzuckerspiegels beteiligt. Ein Mangel kann zu niedrigem Blutzuckerspiegel und infolgedessen zu einem gesteigerten Verlangen nach Zucker führen.
    Chrom ist besonders in Vollkornbrot, Linsen, Champignons und Austernpilzen enthalten.
    Vanadium ist in Buchweizen, Spinat, Petersilie und Pilzen enthalten.
    Erhöhe außerdem den Konsum von Tryptophan haltigen Lebensmitteln, denn es ist der Ausgangsstoff von Serotonin, was ja, wie oben beschrieben, eine positive Wirkung auf die Emotionen hat und stimmungsaufhellend wirkt. Zu finden ist es in Nüssen, Bohnen, Sonnenblumenkerne,, Sesam, Amaranth, Quinoa, Hafer, Hirse und Pilzen.
  13. Häufige Aufenthalte im Freien bei Tageslicht erhöhen den Serotoninspiegel.
  14. Muskeltraining erhöht den Serotonin-Spiegel und reduziert dadurch die Suchtneigung.
  15. Eine effektive Darmsanierung trägt dazu bei, die durch den Zucker geschädigte Darmflora wiederaufzubauen und ein besseres Milieu zu schaffen. Dein Immunsystem wird insgesamt gestärkt.

 

 

Zuckersucht stoppen: Alternative Süßungsmittel

 

Da die gesundheitsschädigende Wirkung von Zucker deutlich geworden ist, stellt sich nun die Frage, was eine gute Alternative sein kann. Als Alternative kann nur ein Süßungsmittel in Frage kommen, das einen natürlichen Ursprung hat, also naturbelassen, gesund und unbedenklich ist.

Hier hat man allerdings die Qual der Wahl. Vollrohrzucker (Zuckerrohr), Vollzucker (Zuckerrübe), Ahornsirup, Agavendicksaft, Dattelsirup, Reissirup, Gerstenmalzsirup, Apfel- oder Birnendicksaft, Kokosblütenzucker, Yaconsirup und Stevia sind einige Alternativen, die zur Verfügung stehen. Auch wenn diese Süßungsmittel aus natürlichen Substanzen bestehen, sind sie jedoch nicht naturbelassen, sondern stark verarbeitet, konzentriert und haben größtenteils ebenfalls einen hohen Zuckeranteil. Schaut man näher hin, gibt es kaum „gesunde“ Alternativen.

 

Honig

Honig wird gerne als natürliches Süßungsmittel genutzt, weil er – in hochwertiger Qualität – vor der Abfüllung nicht verarbeitet wurde. Honig weist zwar noch einen Anteil an Mineralstoffen, Enzymen und Vitaminen auf, der allerdings sehr gering ist. Honig hat ebenfalls einen sehr hohen Zuckeranteil.

 

Dicksäfte

Birnen-, Apfel- und Agavendicksaft sollten als hochkonzentrierte Fructose nur in kleinsten Mengen verzehrt, besser aber gemieden werden. Fructose wird im Körper schneller in Fett umgewandelt und begünstigt die Fetteinlagerung in der Leber. Außerdem blockiert Fructose die Fettverbrennung und kann das Sättigungsgefühl unterdrücken. Gesundheitliche Probleme wie Gewichtszunahme, Verdauungsprobleme, Diabetes und eine Fettleber können die Folge sein.

 

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe

Bei der Überlegung, Alternativen für Zucker zu finden, werden häufig Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe in Erwägung gezogen.

 

Süßstoffe

Zu den Süßstoffen gehören Acesulfam, Aspartam, Cyclamat, Saccharin, die in vielen zuckerfreien Produkten zu finden wie beispielsweise Getränken, Süßspeisen, Fruchtaufstrichen, Milchprodukten. Auf den ersten Blick haben Süßstoffe, die sowohl natürliche als auch synthetische Verbindungen sein können, Vorteile. Für die Verstoffwechselung wird kein Insulin benötigt, so dass es nach dem Verzehr von Süßstoffen nicht zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt. Süßstoffe haben bereits in geringen Menge eine enorme Süßkraft und haben deshalb nur eine geringe Kalorienzahl.

Die Nachteile liegen jedoch darin, dass gleichzeitig größere Mengen süßer Speisen nötig sind, um den Appetit zu stillen. Sie stehen im Verdacht, die Darmflora negativ zu beeinflussen, die Verdauung zu verlangsamen und den Stoffwechsel zu drosseln. Das führt dazu, dass Menschen, die immer weniger Kalorien zu sich nehmen, immer mehr Gewichtsprobleme bekommen. Ein gedrosselter Stoffwechsel führt dazu, dass verstärkt Fett in der Bauchhöhle eingelagert wird. Eine Insulinresistenz und Diabetes werden begünstigt. So nehmen Süßstoffe langfristig sehr wohl Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und können so auch den Insulinspiegel negativ beeinflussen.

 

Zuckeraustauschstoffe

Bei Zuckeraustauschstoffen, zu denen Mannit (Mannitol), Sorbit (Sorbitol), Xylit (Xylitol), Erythrit (Erythritol) gehören, handelt es sich um Zuckeralkohole, die in etwa derselben Menge wie Zucker eingesetzt werden und halb so viele Kalorien wie Zucker haben.

Zuckeralkohole sind zu finden in Kaugummis, zuckerfreien Süßigkeiten, aber auch in Backwaren. Zuckeralkohole enthalten jedoch weder Zucker noch Alkohol. Die Bezeichnung resultiert aus der chemischen Beschaffenheit, die Ähnlichkeit mit Zucker und Alkohol aufweist. Sie schmecken meist weniger süß als Zucker und werden ebenfalls, wie Süßstoffe, insulinunabhängig verstoffwechselt. Nach dem Verzehr von Zuckeraustauschstoffen kann der Blutzuckerspiegel allerdings geringfügig ansteigen. Das Hauptproblem der Zuckeraustauschstoffe, mit Ausnahme von Erythrit, ist, dass sie ab einer bestimmten Menge zu Blähungen, Durchfall und Völlegefühl führen können. Die Toleranzgrenze ist hierbei jedoch sehr individuell.

 

Frisches Obst

 

In frischem Obst kommt Fruchtzucker bzw. Fructose in seiner natürlichen Form vor. Die Intensität ist abhängig von der Obstsorte. Obst ist gesund und enthält neben Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelemente auch wichtige Ballaststoffe. Daher ist der Verzehr von zuckerarmen Obstsorten in ihrer natürlichen Form zu empfehlen. Art und Menge sind jedoch abhängig von der Ernährungsform und den Anforderungen ganz individuell zu gestalten.

Zu bedenken ist, dass mit einem natürlichen und gesunden Süßungsmittel eine Speise nicht automatisch eine gesunde Speise wird. Meist bestehen Süßspeisen aus isolierten Kohlenhydraten und ungesunden Fetten. Hier ist eine Optimierung im gesamten zu überlegen und gesündere Varianten zu wählen.

 

Der beste Weg

 

Bei der Abwägung aller Vor- und Nachteile von Süßungsmitteln ist die gesündeste Form, den Zuckerkonsum zu regulieren, die Menge Schritt für Schritt zu reduzieren und die Mahlzeiten so zusammenzustellen, dass Süßhunger gar nicht erst entsteht. Nach und nach wird sich das Geschmacksempfinden verändern und vieles wird recht schnell zu süß und ungenießbar.

 

Hinweis

Alle hier aufgeführten Ernährungstipps sind Grundlage einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise.
Krankheiten, Beschwerden, Allergien, Unverträglichkeiten können im Rahmen eines Blog-Artikels nicht berücksichtigt werden.
Bei gesundheitlichen Problemen sollte immer medizinischer Rat eingeholt werden.

 

Bildquelle: sharon-mccutcheon-oKay0q7Pa30-unsplash.jpg