Es kommt zur Übersäuerung im Körper, wenn sich das Verhältnis von Säuren und Basen in die saure Richtung entwickelt. Innere und äußere Einflüsse beeinflussen das Milieu im Organismus und können das Gleichgewicht stören. Ein dauerhaftes Ungleichgewicht des Säure-Basen-Verhältnisses und andauernde Störungen haben Auswirkungen. Säuren sind jedoch nicht generell schlecht. Auch Basen können in zu hoher Konzentration zu Problemen führen. Entscheidend ist die Konzentration und der Ort im Körper.

 

Eine über lange Zeit praktizierte einseitige und Säure lastige Ernährung mit allen anderen Belastungen für den Körper führen dazu, dass der Körper mit einer Unmenge an Säuren belastet wird. Wird die Säurelast nicht verringert, wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt, um Säuren neutralisieren zu können. So kommt es im Laufe der Zeit schließlich zur Übersäuerung von Körperflüssigkeiten, Blutgefäßen, Bindegewebe und letztlich auch der Zellen selbst.

 

 

Folgen der Übersäuerung

 

Da der Körper Säuren neutralisieren muss, geht er zunächst an die körpereigenen Reserven. Er entzieht den Knochen, Zähnen, Organen, Blutgefäßen oder dem Haarboden Mineralien. Später, wenn er nicht mehr in der Lage ist, Säuren zu neutralisieren und auszuscheiden, lagert er Säuren gezwungenermaßen im Körper ein, beispielsweise in der Haut, im Bindegewebe, in den Blutgefäßen, Geweben und Gelenken. Unwohlsein, Beschwerden sind die Folge und können in Krankheit enden. Säuren behindern auch den Hormonstoffwechsel. Ein saures Milieu ist die Grundlage aller Entzündungen. Ist das Milieu basisch fehlt der Entzündung die Grundlage.

Krankheit komme nicht von außen, sondern aus uns selbst, aus unserem eigenen Blut – wenn das Milieu nicht stimmt, war die These von Antoine Béchamp. „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“ sagte er. Louis Pasteur jedoch behauptete, dass Krankheit zufällig sei und mit allen Mitteln zu bekämpfen sei. Erst auf dem Sterbebett soll er die These von Antoine Béchamp anerkannt haben, dass das Milieu und nicht die Mikrobe entscheidend für die Gesundheit des Organismus sei.

 

Ganz typische Folgen von Übersäuerung sind:
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung (Fatigue)
  • Stress
  • Überforderung
  • innere Unruhe
  • Kopfschmerzen/ Migräne
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Hauterkrankungen wie Pickel, Akne, Hautausschläge/ Ekzeme
  • Entzündungen
  • starke Schweißbildung
  • unangenehmer Körpergeruch
  • Zahnprobleme
  • Bindegewebsschwäche Orangenhaut/ Cellulite
  • Haarausfall
  • Wassereinlagerungen
  • poröse Knochen/ Osteoporose
  • Gewichtsprobleme

 

 

Der Säure-Basen-Haushalt

 

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein äußerst wichtiges Regulationssystem im menschlichen Organismus. Unser Körper ist stets bemüht, sein inneres Milieu mithilfe unterschiedlichster Regulationssysteme konstant zu halten. So unternimmt er alles, um das Verhältnis zwischen Säuren und Basen in einem gesunden Gleichgewicht zu halten. Das gesunde Säure-Basen-Verhältnis liegt bei 2:8. Das bedeutet, dass der Körper bei 2 Säuren 8 Basen benötigt, um diese zu neutralisieren. Neutralisierte Säuren werden in Form von Schlacken (Begriff in der Naturheilkunde) zu den Ausleitungsorganen wie Lungen (Atem), Nieren (Harn), Darm (Stuhl), Haut (Schweiß) transportiert und ausgeschieden. Ein ausgeglichener Säure-Basen- Haushalt sorgt für ein stabiles Milieu, das Voraussetzung für eine gute Zell- und Organfunktion und somit für Gesundheit ist.

 

 

Der pH-Wert

 

Der Säure-Basen-Haushalt hat einen eigenen Messwert – den pH-Wert. „pH“ heißt „Potentia Hydrogenii“ und bedeutet so viel wie „Die Kraft des Wasserstoffs“, der den pH-Wert einer Flüssigkeit bestimmt. Je nach Verhältnis des Wasserstoffs in einer Flüssigkeit entscheidet sich, ob sie neutral, sauer oder basisch ist. 7 ist der neutrale Punkt. Werte unter 7 zeigen eine Säure an, über 7 eine Base. Alle Organe und Körperflüssigkeiten haben ganz spezifische pH-Werte. Der pH-Wert des Blutes beispielsweise ist leicht basisch, des Speichels ist neutral bis leicht basisch, der des Magens sauer aufgrund der Magensäure, die wichtig für eine gute Verdauung ist. Der pH-Wert einer Flüssigkeit kann mithilfe von Indikatorpapier bestimmt werden.

 

 

SÄUREN

Säuren werden dem Körper u. a. durch ungesunde Nahrungsmittel, Genussgifte, aber auch durch synthetische Pflegeprodukte, Medikamente und Umweltgifte zugeführt. Im Körper selbst werden durch körpereigene Stoffwechselprozesse, durch Auf-, Ab- und Umbauarbeiten, nach körperlicher Überanstrengung wie Extrem-Sport oder durch Stress, ebenfalls Säuren produziert.

 

Schlechte Säure-Bildner:
  • Fleisch
  • Wurstwaren
  • Fisch
  • Käse
  • Milch/ Milchprodukte
  • Ei
  • Produkte aus Getreide wie Nudeln, Brot, Kuchen, Gebäck
  • Hülsenfrüchte (ungekeimt)
  • geschwefelte Trockenfrüchte
  • Kaffee/ Espresso
  • Schwarz-,Grün, Roibos-, Weiß-,Früchtetee
  • Soft-Drinks
  • Alkohol
  • Zucker
  • Süßigkeiten
  • Spargel
  • Artischocken
  • Rosenkohl

 

Gute Säure-Bildner:
  • Vollkornprodukte
  • Vollkornreis
  • Hülsenfrüchte
  • Pseudogetreide

 

 

BASEN

Basen müssen von außen zugeführt werden. Mit Mineralstoffen und Spurenelementen wie Magnesium, Calcium, Natrium, Eisen, Kalium werden Säuren neutralisiert, zu Schlacken umgewandelt und ausgeschieden.

 

  • frisches Gemüse
  • reifes Obst
  • Trockenfrüchte, ungeschwefelt
  • Salat
  • Kartoffeln
  • Süßkartoffeln
  • gekeimte Hülsenfrüchte
  • Kräuter und Gewürze außer Knoblauch und Bärlauch
  • Keimlinge/ Sprossen
  • Pilze
  • Kerne und Samen
  • Erdmandelflocken
  • Macadamianüsse
  • Mandeln
  • Pistazien
  • Walnüsse

 

 

NEUTRALE Lebensmittel

  • Kaltgepresste, natur-belassene Öle
  • stilles Quellwasser

 

 

EIN KLEINER TEST „ WIE SAUER BIN ICH“

 

Wie es um deinen Säure-Basen-Haushalt steht, kannst du mit Indikatorpapier herausfinden. Ganz einfach geht es aber auch, wenn du dir nur einfach ein paar Fragen beantwortest:

 

  1. Ich habe Normalgewicht mit einem BMI 19 – 25.
  2. Ich fühle mich gesund und vital.
  3. Ich habe keine Schmerzen bzw. Beschwerden.
  4. Ich schlafe ausreichend und fühle mich nach dem Aufstehen frisch und ausgeruht.
  5. Haut, Haare und Fingernägel sind gesund.
  6. Ich habe eine gute und gesunde Verdauung.
  7. Mein Körpergeruch ist angenehm und riecht nicht sauer.
  8. Ich rauche nicht.
  9. Ich trinke selten bis gar keinen Alkohol.
  10. Ich trinke jeden Tag mindestens 1,5 – 2,0 Liter Wasser.
  11. Ich trinke keine Softdrinks oder andere Fertiggetränke.
  12. Ich esse keine industriell produzierten Fertiggerichte.
  13. In einer Mahlzeit beträgt der Gemüseanteil ca. 50 %.
  14. Frisches Obst verzehre ich regelmäßig.
  15. Tierisches Eiweiß esse ich höchstens 2 x pro Woche.
  16. Ich treibe regelmäßig Sport.
  17. Mein Beruf macht mir viel Freude und erfüllt mich.
  18. Ich pflege erfüllende Beziehungen.
  19. Ich lebe in einem wohlwollenden, unterstützenden Umfeld.
  20. Ich fühle mich rundum wohl.

 

Je weniger Punkte du hier bestätigst, desto naheliegender ist es, dass bei dir eine Übersäuerung vorliegt.

 

 

Hinweis

Alle hier aufgeführten Ernährungstipps sind Grundlage einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise.
Krankheiten, Beschwerden, Allergien, Unverträglichkeiten können im Rahmen eines Blog-Artikels nicht berücksichtigt werden.
Bei gesundheitlichen Problemen sollte immer medizinischer Rat eingeholt werden.

 

Bildquelle: beth-macdonald-vO1h-ZUlSKM-unsplash.jpg